Sonne und Landschaft stehen dem WEISSEN RING zur Seite. So zumindest haben es die Mitarbeiter der Außenstelle Burgenlandkreis am Sonntag, den 22. September erlebt. Denn im herrlichen Licht des Spätsommers zeigten sich das Saaletal und Sehenswürdigkeiten auf seinen Hängen für die Radfahrer, die das Tourangebot des Vereins angenommen hatten. Nicht die ehrenamtliche Arbeit, sondern das ehrenamtliche Vergnügen stand somit im Vordergrund. Wohl durchaus auch eine Möglichkeit, für den Verein zu werben!
Die T-Shirts mit dem Logo des WEISSEN RINGS und der Internetadresse informierten, wer da in einer zwölfköpfigen Gruppe unterwegs war für Kriminalitätsopfer. Auch einige neugierige Bürger hatten sich den fünf Mitarbeitern des WEISSEN RINGS angeschlossen. Und sie äußerten sich am Ende erfreut darüber, uns kennengelernt und mit uns etwas erlebt zu haben. Sie haben es uns nicht verübelt, dass wir sie nach den ersten zehn Kilometern der in Weißenfels begonnenen und auf 40 Kilometer angelegten Runde einen etliche hundert Meter langen Anstieg hinauf geleitet haben. Schließlich gab es oben in Goseck in der Schlossschenke die Möglichkeit auszuruhen und sich zu stärken. Auch geistige Nahrung war da im Angebot, die der Verein Schloss Goseck mit einer Führung ganz unseren zeitlichen Grenzen entsprechend ermöglicht hat. Die Schlosskirche, der überwältigende Blick von der Schlossterrasse auf das Saaletal und der Schatten des mehr als hundertjährigen Ginkgo-Baums entschädigten allemal für den Anstieg.
Wie versprochen ging es danach leicht und entspannt weiter, immer mit tollen Aussichten auf Täler, Hügel, Wälder. An den Unstrutweinbergen „blätterten“ wir im Steinernen Bilderbuch, das in zwölf Szenen den Weinanbau im 18. Jahrhundert darstellt. Immerhin sind dies die größten Bildreliefs im europäischen Kulturraum. Sie wurden zu Ehren des zehnjährigen Thronjubiläums von Herzog Christian II. von Sachsen-Weißenfels in anstehendes Felsgestein eingearbeitet. Für manchen Teilnehmer aus der Zeitzer Region war das durchaus eine neue Entdeckung im Burgenlandkreis. Die Straußwirtschaft lag zu nah, um dort schon wieder einzukehren. An den gastronomischen Verführungen an der Naumburger Henne kamen wir aber nicht vorbei, zudem sich hier nach der halben Strecke die ersten Teilnehmer Richtung Naumburg schon verabschiedeten. Andere tauschten noch ihr Wissen über Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Umgebung aus.
Auf dem Rückweg nach Weißenfels über den belebten Saaleradweg gab es neue Perspektiven aus dem Tal auf Schloss Goseck. Sonst wurde es ruhiger, denn wir merkten, dass die Tour mit 40 Kilometern durchaus an die Leistungsgrenzen mancher Teilnehmer kam. Trotzdem hieß es dann: „Wann macht ihr so was mal wieder? Es war sehr schön. Gebt uns Bescheid, wenn ihr wieder auf Tour geht.“
Wer teilgenommen hat, wird sich informieren, ob es schon im Frühjahr die nächste Runde durch die Heimat gibt und dabei noch mehr über uns erfahren. Für dieses Mal hatten alle in den lokalen Zeitungen die Informationen gefunden. Wichtig ist uns, im Gespräch zu sein und das Vertrauen vieler Menschen zu gewinnen. Denn wir wollen ihnen dann in den Sinn kommen, wenn jemand Opfer einer Gewalttat wird und unsere Hilfe braucht. Wir selbst haben an diesem Tag aufgetankt – aus den Eindrücken der Umgebung und unserer Gemeinschaft.